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Wie alles begann Die ersten Jahre des Kreises

Im Zuge der Neuordnung Europas erfolgt beim Wiener Kongress (1814–15) die Aufteilung der fuldischen Gebiete zwischen Preußen und Österreich. Während Österreich die südlichen Landesteile an Bayern abtritt, überlässt Preußen 1816 die nördlichen Gebiete mit der Stadt Fulda dem Kurfürstentum Hessen-Kassel.

Organisationsedikt 1821 - der Landkreis Fulda entsteht

1821 reformiert Kurfürst Wilhelm II. das kurhessische Staatswesen. Laut Organisationsedikt wird Hessen-Kassel in vier Provinzen und insgesamt 22 Kreise unterteilt. Der Landkreis Fulda bildet gemeinsam mit den Kreisen Hersfeld, Hünfeld und Schmalkalden die neue Provinz Fulda.

Suche nach Räumen für den Kreis gestalten sich schwierig Erster Kreisrat wird Friedrich Fondy

Friedrich Fondy wird erster Kreisrat des Landkreises Fulda. Zu Beginn hat er große Probleme, geeignete Räume für seinen Dienstsitz zu finden. Weder das Schloss noch das alte städtische Rathaus kommen als Sitz der Behörde in Frage. Nach langer Suche findet Fondy Räume im Altenstein'schen Haus, in dem sich eine Gastwirtschaft befindet. Der Gastwirt verspricht sich durch die Behördenbesucher einen steigenden Umsatz und vermietet Fondy drei Zimmer. Neben Fondy besteht die Behörde aus dem Kreissekretär Franz Rang - es ist nicht jender Franz Rang, der 1862 Oberbürgermeister von Fulda wird -, zwei Kanzlisten und einem „Kreisbereiter“.

Das neue Rathaus „Unterm Heilig Kreuz 1“. Foto: Stadtarchiv Fulda
Die alte Landesbibliothek. Foto: Stadtarchiv Fulda
Schließlich zieht der Kreis wieder is Altenstein'sche Palais. Foto: Stadtarchiv Fulda

Drei Umzüge in 24 Jahren Neue Dienstsitze

1828 bezieht das Kreisamt provisorisch Räume im neuen Rathaus „Unterm Heilig Kreuz 1“.

1837 zieht die Kreisverwaltung in die alte Landesbibliothek um.

1852 kehrt das Landratsamt in das neu ausgebaute Altensteinsche Palais zurück und bleibt dort bis 1921.

Ziel: Schutz vor Armut der Bürgerinnen und Bürger Gründung der Sparkassen

Seit 1998 richtet in Stadt und Kreis Fulda eine gemeinsame Sparkasse ihr Angebot an die Bürgerinnen und Bürger. Zahlreiche Vorgängerinstitutionen sind in ihr vereinigt, beispielsweise die 1837 gegründete Sparkasse Tann oder die 1843 gegründete Sparkasse Weyhers. Die Gründung von Sparkassen ermöglicht es der Bevölkerung, gesicherte Rücklagen zu bilden und sich somit vor Armut zu schützen. Sparkassen, heute Anstalten öffentlichen Rechts, sollen die Sparneigung der Menschen fördern, zur sozialen Sicherheit beitragen und die regionale Wirtschaft mit Kapital versorgen. Firmen bekommen damit die auch regional verankerte Möglichkeit, in größeren Dimensionen zu investieren.

1920 gründet der Landkreis eine eigene Kreissparkasse in Fulda. Die Kreissparkasse wird ein wichtiger Partner in der Wirtschaftsförderung des ländlichen Raumes. Der Landrat ist festes Mitglied des Verwaltungsrates und bestimmt die geschäftliche Ausrichtung der Sparkassen mit.

Der Bezirk Fulda entsteht Neuordnung der Landesverwaltung

Vor dem Hintergrund der Märzrevolution wird 1848 die Landesverwaltung neu strukturiert. Kurhessen wird in neun Verwaltungsbezirke eingeteilt. Die Kreise Fulda und Hünfeld werden zum Bezirk Fulda zusammengefasst. 1851 wird die Reform aufgehoben. Die Kreisämter werden in  Landratsämter umbenannt.

1834 Erlass der kurhessischen Gemeindeordnung

Aufgrund der revolutionären Unruhen, die sich von Frankreich nach Deutschland ausweiten, erlässt der Kurfürst eine neue Verfassung. Eine der wichtigsten Änderungen war der Erlass der kurhessischen Gemeindeordnung und die Einführung der kommunalen Selbstverwaltung durch frei gewählte Organe. Außerdem wird entschieden, dass Kreisräte künftig die Bezeichnung "Landräthe" führen sollen.

Neubau in der Hauptstraße 1854 - Neues Kreishaus in Hünfeld

Das Kreisamt Hünfeld ist zunächst im ehemaligen Dechaneigebäude südlich der evangelischen Kirche untergebracht. 1854 bezieht es dann einen Neubau in der Hauptstraße, den der Färbermeister Hodes errichtet und an den Staat vermietet hat. Das Bild zeigt das Gebäude um die Jahrhundertwende.

Kreis Gersfeld wird eingegliedert Kurhessen wird preußisch

Im Deutsch-Deutschen Krieg von 1866 wird Hessen-Kassel von den Preußen besetzt und annektiert. Mit der Einführung preußischer Verwaltungsstrukturen werden Kurhessen, das Herzogtum Nassau und Frankfurt 1867 in die Regierungsbezirke Kassel und Wiesbaden eingeteilt. Aus ihnen wird ein Jahr später die preußische Provinz Hessen-Nassau. Die ehemaligen kurhessischen Kreise Fulda und Hünfeld bleiben erhalten.
Sie sind dem Regierungsbezirk Kassel zugeordnet, in den 1868 auch das vormals bayerische Bezirksamt Gersfeld eingegliedert wird, das nunmehr „Kreis Gersfeld“ heißt.